Spielberichte 27.06.-03.07.2022

Damen – Bezirksliga B: TC Dautphetal : TC Nidda – 3:3
Zur Saisonmitte im gesicherten Mittelfeld
Das 4. Saisonspiel in der Bezirksliga B führte die heimischen Kurpark-Damen des TC Nidda nach Dautphetal. Dort traf man auf den direkten Tabellennachbarn, so dass für die Niddaerinnen dieses Spiel die Richtung des weiteren Saisonverlaufs bestimmen sollte. Los ging es mit den Einzeln der Position 2 und 4. Fabienne Berting, oftmals mit Angst vor der eigenen Courage, hatte diesmal ihr Match von Beginn an im Griff und fuhr mit einem niemals gefährdeten 6:1 6:2 den ersten Matchpunkt ein. Eine Premiere in ihrer (Zweit-)Karriere als Sportlerin feierte Katja Eberhardt an Position 4: die langjährige Leistungsträgerin der HSG Gedern/Niddaer-Handballerinnen musste sich dabei aber ihrer Kontrahentin mit 2:6 0:6 beugen. Interessante Randnotiz: die Gegnerin war 13 Jahre alt, und trotz des großen Altersunterschieds wurde dieses Duell nicht durch Fitness, sondern lediglich durch Spielroutine entschieden. Die zweite Runde der Einzel läutete Niddas Topspielerin Sharon Lucienne Becker ein. Ein Schwerpunkt der Trainingsarbeit lag ihr zufolge in den vergangenen Einheiten auf druckvollem Grundlinienspiel, vor allem mit der Vorhand. Dies ins Match zu übertragen sollte ein Kernpunkt der Strategie sein. Die Frühphase des ersten Satzes verlief nach Wunsch – direkt im ersten Spiel gelang Becker das frühe Break, und sie kontrollierte diesen Durchgang von der Spitze weg. Beim Stand von 5:4 hatte die Borsdorferin die Gelegenheit, mit eigenem Aufschlag den Gewinn des ersten Satzes zu sichern. Unerklärlicherweise zeigte sie jedoch Nerven, gab ihr Service ab und plötzlich war der Satz wieder offen. Im nachfolgenden Seitenwechsel sammelte sich Niddas Nr. 1, holte sich das Re-Break und fuhr den ersten Durchgang im zweiten Anlauf mit 7:5 nach Hause. Satz Nr. 2 gestaltete sich nun einseitiger. Die Schwächephase war Sharon Becker eine Lehre, sodass sie mit 6:3 diesmal ohne Wackler das Match sicher abschloss und für Nidda auf 2:1 stellte. Zeitgleich spielte Claudia Pfaff an Position 3 ihr Einzel: bis zum 5:5 völlig auf Augenhöhe und mit Breakbällen ließ sie die große Chance zum Satzgewinn jedoch liegen und musste mit 7:5 eine bittere Pille schlucken. Offenbar stellte dies den Knackpunkt dieses Duells dar, denn der zweite Satz ging mit 6:1 deutlich an Ihre Gegnerin aus Dautphetal. Somit stand es nach den Einzeln 2:2 in dieser spannenden und niveauvollen Begegnung vor fachkundigem Publikum. Das hintere Doppel stellten die Kurpark-Ladies mit Pfaff / Eberhardt auf, um im vorderen Doppel mit Becker / Berting die stärkste Formation ins Rennen zu schicken. Ziel dieser Aufstellung war, den Punkt zum sicheren Remis zu erspielen. Pfaff / Eberhardt konnten somit im Duell der Generation befreit aufspielen. Das Alter der beiden Ex-Handballerinnen lag bei 88 Jahren, das ihrer Gegnerinnen bei 27. In diesem Fall hatte die Jugend jedoch die Routine gepachtet und gewann sicher mit 6:0 6:1. Das Top-Doppel aus den beiden B´s wurde dagegen seiner Favoritenstellung gerecht und fertigte das Dautphetaler Duo mit 6:1 und 6:3 ab. Somit endete die gesamte Begegnung leistungsgerecht 3:3, was beiden Teams im weiteren Saisonverlauf die Möglichkeit offen lässt, in der Tabelle noch den einen oder anderen Platz gut zu machen.

Herren – Bezirksliga: TC Nidda : RW Giessen III – 8:1
Im abschließenden Spiel der ersten Herrenmannschaft kam es zum Kellerduell der bis dato sieglos gebliebenen Mannschaften aus Nidda und Rot weiß Giessen III. Der Verlierer dieser Begegnung musste definitiv den Gang in die nächst niedrigere Klasse antreten, von daher stand die Parte von Beginn an unter einer besonderen Brisanz. Glück für die Mannen aus dem Kurpark, dass die Herren 40 spielfrei hatten und daher Dimi Gasas und Carsten Richter das Team verstärken konnten. Beide Joker stachen auch direkt wie gewünscht. Während Griechen Express Dimi Gasas seinem Gegner beim 6:1 / 6:2 keine Chance lies, musste Carsten Richter doch deutlich mehr kämpfen aber am Ende führte die Erfahrung des gelassenen Saarländers zu einem 6:4 und 6:3 Erfolg. Da die Giessener nur mit fünf Mann angereist waren, stand so bereits ein 3:0 auf der Anzeigetafel. Niddas Spitzenspieler Christoph Messing hatte es auf Grund der einsetzenden Wehen seiner Frau besonders eilig und gestaltete so auch sein Spiel. Mit Serve and Volley und der Suche nach schnellen Punktgewinnen ging seine Taktik vollends auf und er konnte mit einem nie gefährdeten 6:2 und 6:2 Sieg direkt in Richtung Krankenhaus fahren. Spannender machten es Robert Hohmann an Position 2 sowie Kjell Lennart Nies an Position 4. Während bei Hohmann nach dem 6:1 im ersten Satz alles nach einem klaren Sieg aussah, steigerte sich sein Gegner im zweiten Satz und drehte die Partie mit 7:5 und 10:7 zu Giessener Gunsten. Der Youngster Nies bewies am Ende wieder einmal Nervenstärke und kam nach engem verlorenen Satz (6:7) zurück und gewann letztendlich verdient mit 6:4 und 10:7. Somit stand es nach den Einzeln bereits 5:1 und die Kurparkboys konnten den Klassenerhalt feiern. In den Doppeln ersetzte Werner Fröbel den abgereisten Christoph Messing. Alle drei Doppel wurden in der Formation Hohmann/ Gasas, Fröbel/Nies und Richter/ Magnus gewonnen. Somit stand am Ende ein deutliches 8:1 und die eigentlich verkorkste Saison mit vielen Ausfällen fand mit dem Klassenerhalt zumindest noch einen einigermaßen versöhnlichen Abschluss.

Herren 30 – Bezirksoberliga:TC Nidda : MSG Niederdieten/Eschenburg – 2:4
Mit verdienter Niederlage im Saisonfinale
Am vergangenen Sonntag empfingen die Herren 30 des TC Nidda zum Saisonfinale Ihre Kontrahenten aus Niederdieten und Eschenburg. Schon im letzten Jahr in der Bezirksliga A duellierte man sich mit den Mittelhessen, und verstand sich auch in der dritten Halbzeit prächtig: Grund genug für die Freunde aus dem Dilltal, diesmal mit Minibus und Fahrer anzureisen, um gemeinsam die Medenrunde Revue passieren zu lassen. Da auch die Herren des TC N gleichzeitig gegen Rot-Weiß Gießen spielten, standen nur 2 Plätze zur Verfügung, so dass Olaf Hennig an Position 2 und André Böhm als Edeljoker im Einzel an Position 4 begannen. Hennig hatte es dabei mit dem Routinier Wolfgang (wolle) Petri zu tun, der im ersten Satz Anlaufschwierigkeiten hatte, dann jedoch routiniert das Spiel des Lokalmatadoren entschlüsselte und sich im Champions Tie-Break mit 10:3 diesen Einzelpunkt sicherte.
André Böhm, obwohl erstmalig in dieser Saison im Einzel aufgeboten, warf seine Stärken in die Waagschale: mit unbändigem Einsatzwillen und hoher Laufbereitschaft zog er seinem Kontrahenten Francesco Aquaro den Zahn und sicherte mit 6:1 7:5 den Ausgleich für seine Farben.
In der zweiten Runde trafen wie schon im vergangenen Jahr die Top-Spieler beider Mannschaften aufeinander: Sebastian Meyer schickte mit 6:0 6:0 den starken Jens Karl mit der Höchststrafe vom Center Court. Somit bleibt es bei seiner makellosen Bilanz im Einzel – dass Meyer unschlagbar sei, wie manche Beobachter dieses Matches unkten, darf dagegen als Mythos ins Reich der Fabeln verwiesen werden. An Position 3 beschloss Jan Olaf Hess gegen Julian Bausch die Ansetzung der Einzelpartien – und erneut war der Linkshänder Hess einem überlegenen Gegner nicht gewachsen. Bausch, laut Aussagen seiner Mannschaftskameraden mit hoher Trainingsintensität, zog von Beginn an sein variables, nahezu fehlerfreies Spiel auf, und gab Hess nur selten die Gelegenheit, seine unangenehme Vorhand Cross einzusetzen. Immerhin vermied dieser die Höchststrafe und breakte Bausch beim letztendlich deutlichen 6:1 6:1 zumindest einmal. Somit stand das Aufeinandertreffen nach den Einzeln Remis bei 2:2, und die Doppel mussten die Entscheidung bringen: In der Besetzung Hess / Böhm gegen Aquaro / Petri sowie Michael Wiegand an der Seite von Meyer gegen Karl / Bausch ging man in die letzten Spiele um Medenpunkte in dieser Saison. Das hintere Doppel Hess / Böhm war dabei anfangs gut im Spiel, schaffte jedoch beim Stand von 15:40 im dritten Spiel nicht das wichtige Break – offenbar war das bereits der Knackpunkt im gesamten Match. Denn anschließend verloren sie nicht nur diesen Satz mit 6:1. Auch den zweiten gaben sie bei hochsommerlichen Temperaturen gegen die Dilltaler mit 6:0 ab, die lediglich Ihren Stiefel herunterspielen und keinerlei Risiken eingehen mussten. Spannender verlief das vordere Doppel. Einen unerwarteten Verlust des ersten Satzes (3:6) konterten Meyer und Wiegand wie entfesselt im zweiten: mit 6:0 und dem klaren psychologischen Vorteil ging es in den Champions Tie-Break. Zur Überraschung der zahlreichen Zuschauer entwickelte sich hier ein Nervenduell auf Augenhöhe. Höhepunkt der gesamten Begegnung: beim Stand von 7:7 verschoss Sebastian Meyer eine relative einfache Vorhand. Die beiden hartnäckigen Dilltaler setzen sofort nach und machten mit dem Vorteil, selbst aufschlagen zu können, die beiden nächsten Punkte und damit den Deckel auf die gesamte Partie. Anschließend wurden Partie und Saison beim gemeinsamen Grillen ausgiebig analysiert. Sogar ein Besuch der TC N-Mannen zum Weinfest im Spätsommer und ein gemeinsames Trainingslager im kommenden Frühjahr am Gardasee wurden erörtert, so dass man hier vom Beginn einer Vereinsfreundschaft sprechen kann und einem schönen Abschluss der Tennissaison 2022.

Bild: die eigentliche Niddaer Stammformation der ersten Herren kam in dieser Saison fast nie zum Einsatz, trotzdem wurde der Klassenerhalt geschafft (Foto: Anne Messing)

 


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